- September und Oktober sind nach historisch-statistischen Saisonbetrachtungen die schwächsten Börsenmonate im Jahr
- In Börsenmedien wird mit Hinweis auf diese Statistiken gern vor Crash-Gefahren gewarnt. Das ist auch aktuell der Fall.
- Dieser Tage beginnt eine neue „Blackout-Period“ (keine Buybacks) die bis Anfang Oktober andauert.
- Genügend Gründe um BEARISH für September/Oktober zu sein?
- Wir stehen derartigen Saison-Betrachtungen sehr skeptisch gegenüber. Die statistische Signifikanz ist dünn. Seit 1983 schlossen z.B. 53% aller Börsentage im Plus.
- Im September schlossen 51% aller Börsentage im Plus und im Oktober nur 48%.
- Reichen also 2% (Sep.) bzw. 5% (Okt.) Abweichung zum Durchschnitt aus, um daraus eine „Crash-Prognose“ und richtungsweisende Portfolio-Entscheidungen abzuleiten?
- Unseres Erachtens auf keinen Fall. Das (statistische) Eis ist hierfür einfach zu dünn bzw. nicht signifikant genug
(BÖRSEN-) DATEN ENTSCHEIDEN
- Ob Sept./Okt. schwach werden, lässt sich deshalb NICHT aus langjährigen historischen Saisonstatistiken ableiten, sondern kann – wenn überhaupt – nur aus aktuellen Marktdaten halbwegs zuverlässig diagnostiziert werden.
- Die relevanten aktuellen Daten sehen aber im Gegensatz zu den SEASONALS derzeit für die USA/AUSTRALIEN/NEUSEELAND (tw. auch Skandinavien) weiter fast uneingeschränkt positiv aus, für Europa & die EMs hingegen signalisieren sie immer noch „Korrekturmodus“. Der Dax verlor im zurückliegenden Monat August 3,4%, während der NDX100 5,8% zulegte; 9,2% Differenz in nur einem Monat – das ist ein deutlicher Unterschied. Nur wenige Aktienmärkte haben derzeit „Beta-Rückenwind“ (BRW). Ohne diesen Rückenwind wird es schwierig, Performance zu erzielen.
- Vereinzelt werden schon Rufe laut, jetzt weitblickend in Europa und den EMs zu investieren, weil hier, im Gegensatz zu den USA, angeblich viel VALUE vorhanden sei. Unseres Erachtens sind diese Märkte deshalb „billig“, weil die Qualität zu wünschen übrig lässt und viele versteckte Risiken vorhanden sind („Value Trap“!?)
- Die Märkte ohne BRW befinden sich im „fiddle-in-the-middle“-Terrain, gleichbedeutend mit seitwärts oder sogar rückwärts gerichteten Entwicklungen. Während derzeit nur ca. 20% aller weltweiten Länder-Indizes Wind von hinten spüren, dazu gehören neben den USA auch Australien, Schweden/Norwegen und Biotech, befinden sich mehr als 50% im Seitwärtsmodus. Der Rest, wie die meisten Emerging Markets, gibt nach. Pauschales und nach Regionen/Ländern undifferenziertes Betrachten der Marktdaten ist aktuell wenig zielführend. Die Divergenzen sind einfach zu groß. Während die Daten für die o.g. BRW – Länder positiv sind, sehen sie für den Rest mau bis negativ aus.
- Zur Vorsicht mahnen wieder erodierende „EM Indicators“. Sollte jetzt der USD doch wieder stärker werden, Rohstoffe womöglich in eine neue Schwächephase eintreten, Zinsen steigen und in Italien die Budget-Lage eskalieren, könnte das dann doch zu viel negative Munition für die Aktienmärkte sein. Zumindest für Europa und die EM’s. Noch reicht das aber nicht, um positiv tendierende Aktienmärkte, wie in den USA, auch in die Knie zu zwingen.
- Der AAC Multi Style Global ist momentan unter anderem zu ca. 48% in den USA, 10% in Deutschland und ca. 5% in Australien investiert. Engagements in EM’s bestehen nicht.
- Sollten unsere Marktdaten für Europa und die EMs ins POSITIVE drehen, werden wir auch dort investieren. Aber nicht jetzt.